Wie schnell verrottet Müll?

Lisa hat neulich beim Spazieren im Wald eine erschreckende Beobachtung gemacht.

Da hat doch tatsächlich wieder jemand Müll in die Natur geschmissen. Sie sieht Plastikverpackungen, Trinkpäckchen und abgeknabberte Apfelreste. Da ihr die Umwelt wichtig ist, räumt sie auf und überlegt dabei, wie lange der Müll hier wohl ohne ihren Einsatz gelegen hätte.

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Lisa forscht: Wie schnell verrottet Müll?
Müll ist nicht gleich Müll

Wie schnell der Müll verrottet, ist total unterschiedlich. Dabei kommt es nicht nur darauf an, aus welchem Material der Müll besteht, sondern auch, wo er liegt. Wie warm ist es dort? Scheint die Sonne darauf oder ist er von Erde bedeckt?

Du hast sicher schon beobachtet, dass im Sommer besonders Essensreste im Biomüll schnell schimmelig werden. Das findet jeder ekelig, außer die Fruchtfliegen natürlich. Aber auch im Biomüll verrottet nicht alles gleich schnell. Apfelreste sind zum Beispiel blitzschnell. Bereits nach knapp zwei Wochen ist gar nichts mehr von ihm übrig.

Langsamer sind dagegen oftmals exotische Früchte, denn diese kommen ja eigentlich in viel wärmeren Gegenden vor. Bei unseren kälteren Temperaturen halten sie oft sehr lange durch. Eine Orange braucht daher bis zu zwei Jahre. Eine Bananenschale kann sogar bis zu fünf Jahre benötigen, bis sie ganz verschwunden ist. Gemüse hingegen, auch organischer Abfall genannt, kann schon innerhalb weniger Tage verrotten. Und ein Kaugummi zersetzt sich zum Beispiel erst nach 5 Jahren.

Müll ist nicht gleich Müll
Plastikmüll braucht ein halbes Jahrtausend
Plastikmüll braucht ein halbes Jahrtausend

Auch Plastikmüll ist nicht gleich Plastikmüll. Ein gutes Beispiel dafür sind Plastiktüten. Je nach Größe, Dicke und dem genauen Material brauchen Plastiktüten zwischen 100 und 500 Jahren, bis sie zersetzt sind. Auch PET-Flaschen brauchen ungefähr 500 Jahre, da sie aus besonders dickem Kunststoff bestehen.

Also wenn ein Ritter im Mittelalter nach einem anstrengenden Turnier eine erfrischende Limo aus einer Plastikflasche getrunken und sie dann einfach in den Wald geworfen hätte, könnten wir sie heute wahrscheinlich noch finden. Sein Schwert hingegen wäre in der Zeit längst weggerostet. Allerdings sind Kunststoffe auch nach langer Zeit nicht einfach aufgelöst und weg. Sie werden zu Mikroplastik, das heißt zu ganz ganz kleinen Plastikstücken. Manche sind so klein, dass wir sie mit dem bloßen Auge kaum noch sehen können. Das ist besonders gefährlich für Mensch, Tier und die ganze Umwelt, da wir gar nicht merken, wie es zum Beispiel über unsere Nahrung in den Körper gelangt.

Darum achte immer darauf, den Müll richtig zu trennen und in den dafür vorgesehenen Abfallbehältern zu entsorgen, damit die verwendeten Rohstoffe recycelt werden können. So kann der Müll in seine Ausgangsmaterialen zerlegt und wiederum der Produktion neuer Produkte zugeführt werden.

Übrigens: Wie genau gute Mülltrennung funktioniert, erklärt dir Lisa hier.

Das Experiment

Möchtest du auch ein richtiger Forscher werden? Lisa hat eine tolle Idee für ein Experiment, bei dem du selber überprüfen kannst, was mit welchem Müll passiert. Frag deine Eltern, ob sie dir bei dem kleinen Projekt helfen. Ihr braucht ein paar möglichst große Gläser, Erde, eine kleine Schaufel, ein paar Schildchen und Müll. Schneidet ein kleines Stück von einer Papiereinkaufstüte und einer Plastikeinkaufstüte ab. Dann noch ein kleines Stück Apfel und ein Stück Bananenschale. Nimm gerne auch noch Stücke von anderem Müll. Vielleicht ein Stück Milchkarton und ein Stück einer Cornflakes-Schachtel. Dann verbuddelt ihr die Stücke in die verschiedenen Gläser und markiert sie mit den Schildchen.

Tipp: Vergrabt sie so, dass ihr die verschiedenen Müllarten noch durch das Glas seht. Dann müsst ihr sie zum Überprüfen nicht ausbuddeln. Nun stellt die verschieden Gläser draußen an einen regengeschützten Ort. Wichtig ist, dass sie alle die gleichen Bedingungen haben. Jetzt schaut ihr einmal pro Woche nach, wie sich die Stücke verändert haben. Notiert, was euch auffällt.

Das Experiment
Wie bekomme ich einen Schluckauf wieder weg?
Werde auch du zum Müll-Profi!

Lisa wünscht dir viel Spaß bei dem Experiment und hat hier noch ein paar wertvolle Tipps zur Mülltrennung für dich.

Viel Spaß beim Forschen und Lernen wünscht dir Lisa Luchs und das Freunde-Team!